Eine wunderschöne Wanderung an unserem letzten Tag auf dieser Insel. Ein Wasserfall und das erste mal zu Fuß einen Fluss Furten. Noch einmal hatten wir einen wunderschönen Tag voller Erlebnisse und Abenteuer.
Unseren letzten Tag in Island haben wir für eine Wanderung genutzt. Am Morgen nach dem Frühstück sind wir aus Reykjavik raus eine Stunde lang aufs Land gefahren, um eine Wanderung zum Wasserfall Glymur zu unternehmen. Alleine auf dem Weg dahin bekamen wir eine wunderschöne Landschaft zu sehen. Wir nahmen die Ringstraße Richtung Norden, um dann auf die Nr. 47 abzubiegen und dem Straßenverlauf bis zum Ende des Fjords zu folgen. Von da aus ging es noch ein paar Kilometer auf Schotter. Aber das sind wir in der Zwischenzeit ja gewohnt.
Am Parkplatz angekommen machten wir uns fertig und es ging los. Die ersten paar Meter waren relativ gemütlich, bevor wir zu dem Fluss Botnsá kamen. Von hier ging es durch einen Höhle hinab und ein Stück am Ufer entlang. Der Blick in das Tal was vor uns lag war atemberaubend. Am Ende und etwas weiter vorne stürzte der Glymur 198 Meter ins Tal hinunter, teilte sich bereits oben in 2 verschiedene Linien und sieht einfach nur wunderschön aus.
Nach ca. 10 Minuten am Flussufer entlang kam eine Stelle an der wir laut Beschreibung den Fluss mittels Stamm und Seil überqueren mussten. Der Stamm und das Seil waren vorhanden. Aber durch die Regelfälle am Vortag war der Fluss so angeschwollen, dass wir das andere Ufer trockenen Fußes nicht hätten erreichen können. Also hieß es jetzt bereits Schuhe aus, Trackingsandalen an und furten. Christina begab sich zuerst in das kühle Nass. Puh, was war das Wasser so kalt. Sie hätte am liebsten geschrien. Aber es half alles nichts, Nerven bewahren und durch. Am anderen Ende angekommen wird man richtig mit Adrenalin durchflutet und hat auf einmal nicht mehr kalt. Nun kam Thorsten an die Reihe. Er hatte keinerlei Probleme und die Kälte machte ihm auch nicht so viel aus.
Weiter ging es den Berg hinauf mit einzelnen kleinen Kletterpassagen. Immer wieder wenn wir ein neues Plateau erreichten sah die Schlucht wieder anders und noch spektakulärer aus. Irgendwann auf dieser Route trafen wir Trever aus den USA. Er machte auf Island eine Woche lang eine Fotoreise. Nachdem wir ein paar Worte gewechselt hatten gingen wir weiter. Wind zog auf und ab und an bekamen wir ein paar Regentropfen ab. Oben angekommen sahen wir bereits, dass der Fluss den wir zu überqueren hatten ziemlich breit ist und sehr viel Wasser hat. Wir suchten etwas nach einer passenden Stelle, an der wir den Fluss überqueren konnten.
Bald war diese gefunden und wir entledigten uns wieder unserer Wanderschuhe und zogen unsere Trekkingsandalen an. Dann ging es los. Dieses mal ging das Wasser nicht nur über die Füße, sondern bis zu den Knien. Thorsten voraus und testete den Weg. Christina hinterher und hätte am liebsten wieder laut geschrien, weil das eiskalte Wasser besonders an den Schienbeinen heftig schmerzte. Schritt für Schritt suchten wir neuen Halt um nicht ins Wasser zu fallen. Langsam ging es voran. Am anderen Ende angekommen spürten wir unsere Beine nicht mehr und brauchten etwas, bis sie wieder durchblutet wurden.
Auf der anderen Seite sahen wir dann Trever (der Fotograf aus den USA), der versuchte ohne Trekkingsandalen den Fluss zu überqueren. Nach ein paar Metern ging er zurück weil die Steine wohl zu rutschig waren. Er zog seine Schuhe wieder an und wir dachten schon er geht den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind. Dann sahen wir aber, dass er versucht mit den Schuhen durch den Fluss zu gelangen. Bei diesem Wetter mit komplett nassen Füßen die Wanderung zu Ende zu bringen hätte zwar nicht gerade den Tod bedeutet, es wäre aber extrem heftig gewesen. Vor allem, weil der Wind immer weiter zunahm und es gleich zu regnen anfangen konnte. Thorsten kam gleich auf die Idee, dass wir ihm helfen müssen. Also machten wir uns bemerkbar und deuteten ihm, dass Thorsten ihm die Sandalen von Christina an das andere Ufer bringen wird. Thorsten nahm also die Stöcke und die Sandalen von Christina und brachte sie ans andere Ufer zu Trever. Die Sandalen waren zwar meilenweit zu klein, aber wichtig war, dass er eine gewisse Auflagefläche hatte mit der er über die Steine gehen konnte. Beide kamen sie so zusammen heil durch den Fluss. Trever bedankte sich herzlich bei uns und wir begannen mit dem Abstieg. Für den Abstieg entschieden wir uns für die leichtere Variante.
Der Wind wurde immer heftiger und die Wolken am Himmel ließen auch nichts Gutes ahnen. Im Grunde genommen ging der Abstieg relativ schnell und über viel Schotter und Gestein. Wir waren trotzdem froh, als wir am Auto angekommen waren. Dort fingen wir an unser mitgebrachtes Picknick zu vertilgen. Eigentlich wollten wir uns auf unserer Wanderung ein kleines Plätzchen suchen, aber durch die Wetterlage haben wir dies verschoben. Am Ende der Wanderung kam sogar noch etwas die Sonne raus und die Regenwolken haben sich in ein Nebental verzogen.
Schweren Herzens verließen wir das schöne Tal wieder und fuhren Richtung Reykjavik. Dort mussten wir noch unser Auto abgeben, was aber sehr reibungslos verlief.
Nun müssen wir langsam Abschied nehmen von einem wunderschönen Land mit tausenden von Naturwundern. Morgen geht es zurück in die Heimat.
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Toll, euch 14 Tage durch diese Landschaft zu begleiten. Das war schon sehr cool mit den schönen Quikfilmen.
Klasse!
Wir hatten auch riesig Spaß bei der Tour und natürlich beim teilen der Erlebnisse?!
Danke NH7. Wir hatten auch viel Spaß dabei euch mit auf unsere Reise zu nehmen und teilhaben zu lassen. ?